MCF ist zurzeit in drei Regionen West- und Zentralafrikas tätig: Rund um Bouaké im Zentrum der Elfenbeinküste, im Umkreis von Piéla in Burkina Faso und in einem Bezirk in Kamerun südöstlich der Hauptstadt Yaoundé. Hinzu kommt ein Projekt auf der Kleinen Sunda-Insel Flores, die zur indonesischen Provinz Ost-Nusa Tenggara gehört.
Die vier Projekte werden auf dieser Seite vorgestellt.
In der Umgebung von Bouaké, der zweitgrössten Stadt der Elfenbeinküste, unterstützen wir das Projekt SAMENTACOM (Santé Mentale Communautaire), in Zusammenarbeit mit der dortigen Universität und dem Nationalen Programm für Psychiatrie.
Zu dem aktuellen Stand der Dinge lesen Sie auch den Geschäftsbericht 2022 oder unseren Bericht über eine Reise in die Elfenbeinküste im März 2024.
Das Projekt wird von dem Psychiatrieprofessor Asseman Médard Koua geleitet und hat zum Ziel, in den umliegenden ländlichen Regionen ein Versorgungsnetz für Menschen mit psychischen und epileptischen Erkrankungen sowie psychosozialen Behinderungen aufzubauen. Zentral für das Konzept ist die ambulante und aufsuchende gemeindepsychiatrische Arbeit in Kooperation mit den bereits existierenden Gesundheitsstationen, die an vorderster Front stehen, bisher aber für die Behandlung dieser Patientengruppe nicht gerüstet sind. Deshalb werden Krankenschwestern und – pfleger und andere Helfer in den Gesundheitsstationen auf dem Land ausgebildet und zur Diagnostik und Behandlung dieser Krankheiten befähigt. Prof. Koua wurde inzwischen (2023) zum Leiter des Psychiatrieprogramms in der Elfenbeinküste ernannt.
Mitarbeiter der Gesundheitsposten, die den Kontakt zwischen den Gesundheitszentren und den Dörfern vermitteln (Agents de Santé), selbst aber nur über eine geringe Ausbildung verfügen -, sollen ausgebildet werden, Menschen mit psychischen Erkrankungen und Epilepsie in den Dörfern aufzusuchen, ihnen eine Behandlung anzubieten und sie auch weiterhin zu begleiten. Darüber hinaus ist die Information und Beratung von Angehörigen und Dorfgemeinschaften wichtig, um eine andere Sichtweise dieser Krankheiten zu ermöglichen und die Integration der Kranken in ihr gewohntes soziales Umfeld zu fördern. Auch Selbsthilfegruppen werden im Rahmen dieses Projekts initiiert und unterstützt.
Zur Vorbereitung des SAMENTACOM-Projekts waren Mitglieder von MCF schon 2018 vor Ort in Bouaké und den umliegenden ländlichen Regionen und haben die Not der Kranken dort gesehen, die isoliert in den Dorfgemeinschaften, aber auch oft außerhalb in sogenannten Camps de Prière (CdP) leben. Bei den CdP handelt es sich um Dörfer mit religiösem Angebot, die in der Regel gegen Bezahlung psychisch und epileptisch erkrankte Menschen aufnehmen, zumeist über lange Zeit, dies auch gegen den Willen der Betroffenen auf Wunsch von deren Angehörigen. Psychische Erkrankungen und Epilepsie werden hier religiös gedeutet als Besessenheit durch böse Geister, und so besteht die Behandlung in Beten und teilweise auch in Torturen, denen die Kranken unterworfen werden, um die bösen Geister aus ihnen auszutreiben. Damit die Patienten nicht weglaufen oder Schaden anrichten, werden sie oft unter freiem Himmel an Bäume angekettet, nicht selten über Jahre hinweg. Der Weg der Patienten führt in der Regel über Heiler, die traditionelle Medizin praktizieren, in die Gebetscamps. In Anbetracht der Hilflosigkeit vieler Angehöriger im Umgang mit psychischen Erkrankungen erscheint die Unterbringung der Kranken in Gebetscamps ihnen häufig als die einzig mögliche Lösung. Den Camps de Prière kommt daher eine zentrale Bedeutung zu, und die Entwicklung einer konstruktiven Zusammenarbeit mit ihnen ist eine Chance für den Aufbau einer psychiatrischen Versorgung in Westafrika. Wir sind überzeugt, dass der Geisterglaube und die Ausgrenzung der psychisch kranken Menschen in dem Maße rückläufig sein wird, wie gute Hilfe erkennbar und erfahrbar wird.
Im Jahr 2020 haben wir eine Untersuchung zu den Prayer Camps in der Elfenbeinküste durchgeführt, die 2021 veröffentlicht wurde (Koua et al. 2021). Die Erhebung begann in der zentral gelegenen Stadt Bouaké und erreichte 541 Prayer Camps. Anhand dieser Zahl können wir hochrechnen, dass es in Côte d’Ivoire etwa 2.000 Gebetslager gibt. Von den 541 Camps, die wir vorfanden, waren 60,26 % evangelisch-christlich, 34,38 % traditionell, und ca. 5,36 % islamisch. Es ist wichtig zu bedenken, dass eine Person in Côte d’Ivoire gleichzeitig auf unterschiedliche Weise geistliche Führung suchen und praktizieren kann. Keiner der Lagerleiter hatte eine medizinische Ausbildung. 44 % von ihnen hatten noch nie eine Schule besucht und 24 % hatten nur die Grundschule besucht. Ermutigend war, dass sich mehr als die Hälfte der Lagerleiter eine stärkere Zusammenarbeit mit ambulanten psychosozialen Teams vorstellen konnte. Sehr oft wünschen sich die Leiter auch eine bessere Ausstattung ihrer Dörfer, insbesondere sauberes Wasser und Elektrizität.
Mit Unterstützung der Schmitz-Stiftung haben wir 2023 ein Projekt unserer Partner-Organisation in der Elfenbeinküste (MCF-CI) entwickelt und finanziert, das eine Kooperation mit 10 Gebetscamps in der Côte d´Ivoire versucht hat. Von 100 dort behandelten Patient:innen waren 21 an Bäume angekettet, die meisten über viele Jahre. Nach drei Monaten Laufzeit war es möglich, alle von den Ketten zu befreien und nach 6 Monaten war über die Hälfte der Patient:innen nach Hause entlassen. Als wir 2024 einige dieser Camps besuchten, begegneten wir einer bewegenden Dankbarkeit von Patient:innen, Angehörigen, Mitarbeitern des Projekts und sogar von den Leitern der Camps, die die guten Verläufe teilweise so erklärten, dass durch die Medikamente ihre Gebete viel besser zu den Patient:innen durchdrangen. Einen ausführlichen Bericht von dieser Reise finden Sie hier.
Das Team in der Elfenbeinküste plant mit unserer Unterstützung, die Zusammenarbeit mit den Prayer Camps fortzuführen – als integrierten Bestandteil des übergeordneten Modellprojekts SAMENTACOM. Die Planung dazu ist im Gange (Stand Oktober 2024).
In ganz Westafrika (und nicht nur dort) werden psychisch kranke Menschen ausgegrenzt und weggesperrt. Auch in Burkina Faso geschieht das täglich. Der Pfarrer und Musiker Tankpari Guitanga hat lange dem Elend zugeschaut und sich dann entschieden, selbst zu helfen. Er gründete im Mai 2015 die Hilfsorganisation Yenfaabima e.V., und begann seine Arbeit in einem kleinen angemieteten Haus in der Gemeinde Piéla im Osten von Burkina Faso.
Anfangs kamen 40 Personen zur monatlichen psychiatrischen Sprechstunde, doch das Angebot des Zentrums sprach sich schnell herum und wurde über das Radio weiter verbreitet. Längst sind es mehrere hundert psychisch kranke Menschen, die jeden Monat oft von weit her den Weg nach Piéla finden und dort behandelt werden. Die behandelnden Pfleger:innen, die die monatlichen mehrtägigen Sprechstunden durchführten, sind bislang aus der Hauptstadt Ouagadougou sowie aus dem 360 Kilometer entfernten Ort Ouahiguya angereist. Einer der Krankenpfleger:innen – Timothée Tindano — bekam mit unserer finanziellen Unterstützung das Angebot, direkt in Piela zu arbeiten, so dass er nicht mehr die vielen Kilometer anreisen muss. Er hat dieses Angebot gerne angenommen und wird einen Teil seiner Arbeit darauf verwenden, die umliegenden Gesundheitszentren zu kontaktieren und die dortigen Krankenpfleger:innen und agents de santé auszubilden. Er soll auch die örtlichen Autoritäten über die Situation psychisch kranker Menschen informieren, die camps de prière aufsuchen und sie zur Zusammenarbeit motivieren.
Lesen Sie hier aktuelle Fallberichte und auf der Yenfaabima Website mehr zur aktuellen Arbeit dort.
Die Arbeit von Yenfaabima ist zurzeit sehr durch die kriminellen und politisch-militärischen Unruhen im Land beeinträchtigt. Sie ist auch in der Stadt und in der Umgebung von Piéla, dem Ort, an dem Yenfaabima arbeitet, massiv. Viele Menschen sind nach Überfällen in die Stadt geflüchtet. Psychisch kranke Menschen wurden vermehrt im Zentrum von Yenfaabima aufgenommen. Die Versorgung mit Lebensmitteln war und ist noch ein erhebliches Problem. Eine aufsuchende psychiatrische Arbeit ist nur eingeschränkt möglich und mit Gefahren verbunden. Die psychiatrische Arbeit des Projekts besteht derzeit in der amulanten Versorgung von ca. 200 Patient:innen / Monat, einigen Hausbesuchen durch die agents de santé, der Aufnahme einiger Patient:innen im Zentrum von Yenfaabima und öffentlichen Veranstaltungen zur Aufklärung über schwere psychische Erkrankungen und Epilepsie. Unsere Unterstützung besteht in einer Beteiligung an der Finanzierung der Stelle von Timothée Tindano und eines Teils der benötigten Medikamente, sofern sie von den Patient:innen und ihren Familien nicht bezahlt werden können. Bisweilen finanzieren wir auch Mofas. Wir setzen unsere Unterstützung unverändert fort und hoffen, dass sich die Gesamtsituation vor Ort bald bessert und die psychiatrische Arbeit intensiviert werden kann.
Hand on Heart Cameroon (HoH) ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Verbesserung der psychischen Gesundheitsversorgung und der Sensibilisierung für psychische Gesundheit in Kamerun widmet. Die Organisation wurde von Sandrine Tchouamou Magwa gegründet, inspiriert durch ihre persönlichen Erfahrungen mit den Herausforderungen der psychischen Gesundheit in ihrer Familie.
Kamerun liegt in Zentralafrika, auf einer Fläche von 475.442 km² (Deutschland: 357.588 km²) leben ca. 28 Millionen Einwohner:innen. Auf dem Index der menschlichen Entwicklung (Human Development Index) liegt Kamerun auf Platz 151 im Vergleich von 193 Ländern (Elfenbeinküste 166, Burkina Faso 185, Indonesien Platz 112)¹. Der Staat gibt nur ca. 1 % des gesamten Gesundheitsbudgets für Mental Health aus² (Deutschland: 13,1 %)³.
In Kamerun stehen Menschen mit psychischen Erkrankungen und Ihre Angehörigen vor erheblichen Herausforderungen. Es gibt eine weit verbreitete Stigmatisierung und einen gravierenden Mangel an Beratungsstellen, psychiatrischen und psychotherapeutischen Diensten. Die psychiatrische Grundversorgung im Land wird nur von einer Handvoll spezialisierter Einrichtungen und qualifizierter Fachkräfte geleistet, die meisten davon konzentriert in den beiden größten Städten, Yaoundé und Douala.
Diese alarmierende Situation unterstreicht den Bedarf an konkreten Initiativen im Bereich der psychischen Gesundheit und an Aufklärungskampagnen in Kamerun.
Zu den Hauptaktivitäten von HoH gehören die Durchführung von Bildungskampagnen, um die Öffentlichkeit über psychische Gesundheit und Wohlbefinden zu informieren, und die Organisation von Veranstaltungen wie dem Weltgesundheitstag, um die Gemeinschaft zu sensibilisieren. Darüber hinaus arbeitet HoH daran, Anlaufstellen für Menschen einzurichten, die psychische Unterstützung benötigen, und den Zugang zu erschwinglicher psychischer Gesundheitsversorgung zu verbessern, einschließlich Beratung und Medikation.
Ein weiteres zentrales Anliegen von HoH ist die Vernetzung, Ausbildung und Unterstützung von Fachkräften im Bereich psychische Gesundheit. Durch die Schulung neuer Fachkräfte und die Bereitstellung von Workshops und Ressourcen für bestehende Fachkräfte strebt HoH an, die Qualität der psychischen Gesundheitsversorgung in Kamerun zu verbessern.
Darüber hinaus plant HoH die Zusammenarbeit mit lokalen Universitäten und Forschungseinrichtungen, um umfassende Daten über psychische Erkrankungen in Kamerun zu sammeln. Diese Daten sollen dazu dienen, bessere politische Rahmenbedingungen und eine angemessene Ressourcenzuweisung zu fordern.
In Kollaboration mit der Mindful Change Foundation etabliert HoH in Mfou, einem ländlichen Bezirk in Kamerun südöstlich der Hauptstadt Yaoundé, bis Ende 2024 ein sechsmonatiges Pilotprojekt.
Mit einem finanziellen Volumen von insgesamt 11.500 Euro zielt dieses Projekt darauf ab, das dortige öffentliche Distriktkrankenhaus um eine Abteilung für psychische Gesundheit zu erweitern. Diese Abteilung dient nicht nur der direkten Patientenversorgung, sondern auch als Schulungszentrum für das lokale Gesundheitspersonal und als Basis für Aufklärungskampagnen in den umliegenden Dörfern.
Im Rahmen dieses Pilotprojekts werden bis Ende des Jahres rund 500 Patienten erwartet. Das Projekt steht unter der Leitung von Jules Gomina, dem klinischen Psychologen des HoH-Teams, und involviert einen weiteren klinischen Psychologen, einen Krankenpfleger für die psychiatrische Versorgung, eine Projektleitung für Sensibilisierungskampagnen sowie das Personal des Krankenhauses und des lokalen Roten Kreuzes, das im Rahmen dieses Projekts entsprechend geschult wird.
Nach Abschluss wird das Pilotprojekt dahingehend evaluiert, inwiefern ein Folgemodell für ähnliche Kollaborationen mit ländlichen Krankenhäusern in anderen Regionen Kameruns entwickelt werden kann.
Zusammen mit der Mindful Change Foundation ist es das Ziel von Hand on Heart Cameroon, nicht nur unmittelbare Hilfe zu leisten, sondern auch langfristig daran zu arbeiten, die Rahmenbedingungen für die psychische Gesundheit der Bevölkerung im Land zu verbessern.
¹ United Nations Development Programme (UNDP) 2024
² World Health Organization (WHO) 2020
³ World Health Organization (WHO) 2020
Auf der Insel Flores, die zur indonesischen Provinz Ost-Nusa Tenggara (NTT) gehört, stehen Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihre Familien vor enormen Herausforderungen aufgrund weit verbreiteter Stigmatisierung und begrenztem Zugang zu psychischer Gesundheitsversorgung. Die Insel erstreckt sich über eine Fläche von etwa 13.540 km² und ist Heimat von rund zwei Millionen Menschen. Die psychiatrische Versorgung konzentriert sich überwiegend auf größere Städte, während sie in ländlichen Gebieten kaum vorhanden ist. 2024 arbeiten in zwei Städten (Maumere, Labuan Bajo) drei Psychiater, die nächsten psychiatrischen Krankenhäuser befinden sich erst auf den Nachbarinseln (Bali oder Westtimor).
In Indonesien wird das Fesseln von Menschen mit psychischen Erkrankungen mit Schellen aus oder das Einsperren in enge Räume als „Pasung“ bezeichnet – eine Methode, die für viele Familien und Gemeinschaften der letzte Ausweg ist. Dies geschieht aufgrund des schwierigen Zugangs zu psychiatrischen Diensten, des Drucks aus Familie und Gesellschaft sowie der weit verbreiteten falschen Annahme, dass dies die einzige Möglichkeit sei, um aggressives Verhalten einzuschränken.¹
Diese Überzeugung ist bei Familienmitgliedern und Gemeindeleiter:innen tief verwurzelt, die nur begrenzt oder nicht über psychische Erkrankungen und Störungen Bescheid wissen und häufig glauben, dass diese durch dämonische Einflüsse verursacht werden. Diese kulturell bedingten Ansichten führen häufig dazu, dass traditionelle Heilmethoden medizinischen Behandlungen vorgezogen werden, was die Stigmatisierung verstärkt und den Zugang zu angemessener Versorgung erschwert. Trotz des dringenden Bedarfs investiert die indonesische Regierung weniger als 1 % ihres Gesundheitsbudgets in den Bereich der psychischen Gesundheit, was die umfassenderen sozioökonomischen Herausforderungen widerspiegelt.² Indonesien rangiert auf Platz 112 von 193 Ländern im Human Development Index, was die erheblichen sozioökonomischen Hürden verdeutlicht, die zur unzureichenden Versorgung der Betroffenen beitragen.³
Die alarmierende Situation auf Flores untermauert den dringenden Bedarf nach gezielten Interventionen im Bereich der psychischen Gesundheitsversorgung und veranlasste die Mindful Change Foundation ein umfassendes Programm ins Leben zu rufen.
Die Mindful Change Foundation (MCF) bietet als gemeinnützige Organisation Unterstützung für ein sozialpsychiatrische Programm in Flores an. Der Fokus von MCF liegt auf der Verbesserung der Versorgung von Menschen mit psychischen und epileptischen Erkrankungen sowie psychosozialen Behinderungen. MCF bietet Schulungen, fachliche Unterstützung und finanzielle Mittel an und fördert die Entstigmatisierung sowie die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen humanitären und therapeutischen Organisationen. Sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene setzt sich die Organisation unter Anderem durch Öffentlichkeitsarbeit für Sensibilisierung in der Bevölkerung ein.
Angesichts der Relevanz von lokalem Wissen und der Unterstützung durch die Gemeinschaft umfasst das Programm in Flores spezialisierte Schulungen für Laien. Ein Hauptaugenmerk liegt darauf, Personen ohne entsprechende Ausbildung grundlegendes Wissen über psychische Gesundheit zu vermitteln, um ihr Verständnis und ihre Reaktionen zu verbessern. Diese Personen, die oft die erste Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Problemen sind, werden mit wesentlichen Skills ausgestattet, um erste grundlegende psychologische Unterstützung zu leisten, Symptome psychischer Erkrankungen zu erkennen und die Betroffenen zur angemessenen Behandlung zu führen. Diese Schulungen stärken nicht nur die Fähigkeit der Gemeinschaft, auf die psychischen Gesundheitsbedürfnisse zu reagieren, sondern schaffen auch ein unterstützenderes Umfeld für die Betroffenen.
Ein einzigartiges Merkmal des Programms ist es, Maßnahmen zur Existenzsicherung als Form der Selbstermächtigung zu integrieren. Schweine, die auf Flores eine wertvolle Ressource sind, werden an ehemalige Pasung-Patienten vergeben, die sie aufziehen und zur Verbesserung ihrer ökonomischen Lage nutzen können. Diese Initiative zielt darauf ab, die Stigmatisierung, die häufig mit psychischen Gesundheitsproblemen einhergeht, zu reduzieren, indem sie den Betroffenen und ihren Familien wirtschaftliche Stabilität bietet. Die Schweine stehen symbolisch für einen nachhaltigen Ansatz in der psychischen Gesundheitsversorgung, der Wohlbefinden mit wirtschaftlichem Wachstum und Gemeindeentwicklung verbindet.
¹ I. Irwanto, A. Parawita, A. Boeckenfoerde, et al.; 1 March 2020; The Lancet Psychiatry; Volume: 7 (3), E11,
² Australian National University (ANU) 2021
³ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 2024